Sonntag, 23. Dezember 2012

No Xmas for John Quays


Hier ist erst einmal Pause bis nächstes Jahr. In diesem Sinne: "Auf Wiederlesen" in zwei Wochen, und nicht vergessen, in mein Best of hineinzuschauen!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Best of 2012

Hier also der obligatorische Jahresrückblick; Um niemanden zu langweilen, werde ich mir hier Gemeinplätze über die große Menge an guten Veröffentlichungen und die Schwierigkeit, auf dem Laufenden zu bleiben, verkneifen (auch wenn es wirklich so ist). Möge das Folgende für sich sprechen. Nur dies noch: Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf "statistische Korrektheit" oder ähnliches; die Reihenfolge ist, abgesehen von und hinter den ersten fünf Plätzen, nicht allzu genau zu nehmen. Viel Spaß beim Hören und Lesen! (Liste und Hörproben nach dem Sprung)

Dienstag, 18. Dezember 2012

Scott Walker - Bish Bosch (4AD)

Viele, viele Seiten wurden schon mit Scott Walkers seltsamem Werdegang vom Popstar zum Avantgarde-Musiker gefüllt. Eine interessante Geschichte, keine Frage – vor allem wenn man versucht, den Beweggründen, den dahinterstehenden biographischen Wechselfällen nachzuspüren. Noch bemerkenswerter als diese – schon für sich genommen – keineswegs alltägliche Wandlung ist jedoch die Nachhaltigkeit, mit der Walker seine „neuen“, selbst gesetzten Ziele verfolgt: Nie entsteht der Eindruck, der ehemalige Chartstürmer hätte diese seine Richtungsänderung aus Publicitygründen (oder um sich die Anerkennung der Kunstwelt zu sichern, was ja nicht wenige Hollywoodstars versuchen) vollzogen; Nein, Scott Walker tut, was er tun muss, die nach und nach „schwieriger“ werdenden Alben der letzten Jahrzehnte sind Produkte seiner Überzeugung, nicht des sozialen Drucks (In dieser Nachhaltigkeit lässt sich Walker, nebenbei bemerkt, vielleicht nur mit David Sylvian vergleichen).
Freilich, Authentizität ist noch lange kein Garant für gute Musik, und die nackten Fakten, das neue Werk Bish Bosch betreffend, nötigen zur Skepsis. 73 Minuten Spielzeit, eine Band, ein Orchester, elektronische Manipulationen, Macheten (!) und Darmwinde (!!) als Geräuschproduzenten lassen zunächst das Schlimmste, eine lachhaft prätenziöse Geisterbahnfahrt, befürchten….Hat sich Walker, nach dem ohnehin schon sehr ambitionierten The Drift, hier nicht vielleicht doch verhoben?

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Lovely Little Girls - Cleaning the Filth from a Delicate Frame (Skin Graft)


Gregory Jacobsens Bilder nähern sich dem Thema Sexualität auf eine Weise, die den normalerweise damit verbundenen symbolisch-politischen Ballast von dessen Schultern nimmt: Alle (un)möglichen Peinlichkeiten und Perversionen werden in groteske Farbexplosionen verwandelt; Situationen, die eigentlich zum Fremdschämen einladen, werden so dargestellt, dass das Lachen näher liegt als die Scham. Wer nun mit diesen Bildern vertraut ist, kann sich denn auch ohne weiteres, ähem, ausmalen, wie Jacobsens primäres musikalisches Ventil klingt: Ja, auch die Lovely Little Girls sind bunt, laut, grotesk und springen das Publikum förmlich an.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Staer - Staer (Discorporate)

Den meisten Nicht-Skandinaviern dürfte die norwegische Hafenstadt Stavanger hauptsächlich als europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2008 bekannt sein; Diesen Status hatte sich Stavanger auch redlich verdient, denn seit gut einem Jahrzehnt ist die Stadt Heimat einer scherzhaft „Nor-Wave“ genannten Noise-Rock Szene – einer Szene, die Bands wie Noxagt, Ultralyd oder MoHa! umfasst – und es ist doch schön, dass die Granden der EU endlich einmal Underground-Kultur anerkennen!

Dienstag, 4. Dezember 2012

Ahleuchatistas - Heads Full of Poison (Cuneiform)


Drei Jahre sind ins Land gezogen, seit Ahleuchatistas mit ihrem Meisterwerk Of the Body Prone aufhorchen ließen – eigentlich keine gar so lange Zeitspanne, möchte man meinen. Doch im Mikrokosmos dieser Band scheinen die Uhren schneller als anderswo zu ticken – vielleicht ein Mitgrund für die hochkomprimierte Musik ihrer frühen Alben? – denn seitdem hat sich einiges getan: Ausstieg von Bassist und Gründungsmitglied Derek Poteat, Neuerfindung und rege Touraktivität als Duo, ein selbstveröffentlichtes Album, und nun die Rückkehr auf das Cuneiform Label mit Heads Full of Poison.